Canada 2019 - Paddeltour auf dem South MacMillan River
Die Vorbereitung auf diese Reise war nicht immer schön und nicht leicht. Die Idee hatten Franz und Stefan. Sie haben seit der letzten Paddeltour 2010 den Yukon erforscht und passende Flüsse ausgekundschaftet. Die Mannschaft hatte sich schnell zusammen gefunden: Franz, Stefan, Bernhard, Hannes und ich. Diese Mannschaft sollte sich auf zwei Doppelsitzer – Kanus und meinen Solo – Schlauchboot – Kanadier aufteilen.
Weil wir aus Erfahrung wissen, dass die Direktflüge nach Whitehorse stark gebucht sind, haben wir uns bereits im Juni 2018 bei Marco gemeldet. Gleich danach haben wir uns am Pfingstplatzl zur Zeltprobe getroffen. Im Oktober 2018 hat sich dann Marco mit ersten Angeboten gemeldet. Am 18. Oktober war es so weit – Marco rief an und sagte, dass jetzt die Flüge gebucht werden könnten. Eine Woche vorher erhielt Franz eine niederschmetternde Diagnose: Krebs. Da war schnell klar, dass er nicht mit uns fliegen würde können. Wir buchten also zu viert.
Jetzt hatten wir einige Monate Zeit, um uns vorzubereiten. In einigen Sitzungen wurde alles besprochen und geplant. Am 13. März, fünf Monate nach der Diagnose, verließ uns Franz. Er wartet jetzt in den ewigen Jagdgründen des Yukon auf den nächsten, um in einer ruhigen Ecke des Universums einen Canadian Corner einrichten zu können. Nach dem Rechenbuch der ersten Klasse Volksschule werde wohl ich der nächste sein. Dieses Tagebuch ist unserem Freund Franz gewidmet.
Das Team: Stefan, Bernhard, Hannes & Johnny.
Auszug aus dem Tagebuch:
Wir sind gestern schon mit ziemlicher Strömung angelandet, aber heute beim Start sehen wir erst, wie der Fluss vorbei pfeift. Da wird der Start zum Abenteuer. Wir legen mit beiden Booten einen gelungenen Katapultstart hin, dass es nur so spritzt. Es geht flott dahin, und das Rauschen des Wassers übertönt unser Paddeln. Daher sehen wir Biber und Elche.
Nach 35 km erreichen wir die Mündung des North MacMillan River. Ein Bach aus den Bergen – glasklar in einem steinigen Flussbett. Auf einer nahen Schotterbank machen wir Lager. Stefan und Bernhard versuchen zu fischen – leider erfolglos. Also gibt es ein klassisches Menü: Kartoffelsuppe, Krautsalat und Gerstelsuppe mit Reis statt Gerste. Am Lagerfeuer warten wir bei klarer Nacht das Nordlicht ab, aber wie meistens kommt es erst beim nächtlichen Bachelen zum Vorschein. Da steht man dann nackt vor dem Zelt, lässt rinnen und schaut in den Himmel. Drinnen wartet der warme Schlafsack. |